Zeit und Sicherheit für alle Familienformen

Ob alleinerziehend oder zu zweit, ob als Mehreltern-, Patchwork-, Regebogen- oder Stieffamilie, wer Verantwortung für ein Kind übernimmt, leistet einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag und verdient Anerkennung.

Neben der Kindergrundsicherung ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für mich ein zentrales Thema, das ich in Berlin vorantreiben will. Werden Kinder krank, ist es besonders wichtig, dass jemand für sie da ist. Niemand soll zwischen Kind und Beruf, Ausbildung oder Studium entscheiden müssen. Deshalb wollen wir das Kinderkrankengeld auf 15 Tage jährlich pro Kind und Elternteil anheben. Alleinerziehenden (Ein-Eltern-Familien) stehen dann 30 Tage zu. Ein weiterer Baustein, für den ich mich einsetzte, ist die KinderZeitPlus. Sie weitet das Elterngeld auf 24 Monate aus und kann bis zum 14. Geburtstag des Kindes geltend gemacht werden.

Für mich steht fest, Familie definiert sich über mehr als genetische Übereinstimmungen. Dennoch muss das Persönlichkeitsrecht auf Kenntnis der eigenen Abstammung für alle Kinder gewahrt werden. Deshalb will ich ein modernes Familienrecht, dass auch soziale Elternschaft anerkennt.

Wer ein Kind als feste elterliche Bezugsperson begleitetet, Verantwortung übernimmt und so in seiner Entwicklung unterstützt, verdient Wertschätzung – auch in Form von Rechtssicherheit. Hierfür streben wir Grünen das Rechtsinstitut der elterlichen Mitverantwortung an. Beim Jugendamt kann Mitverantwortung so auf Antrag auf bis zu zwei Erwachsene neben den biologischen Eltern übertragen werden. Auch das Stiefkindadoptionsverfahren für Zwei-Mütter-Familien wollen wir überwinden. Analog zu Vätern in Ehen zwischen einem Mann und einer Frau, soll die Co-Mutter rechtlich automatisch als zweites Elternteil gelten.